Phil schaut “Captain America: Civil War” (2016)

Im dritten Teil von Captain America kommt es zum großen Zerwürfnis zwischen den Avengers. Anthony und Joe Russo nahmen dafür erneut auf den Regiestühlen Platz und liefern uns den bis dato besten Captain America Film. Besonders die zwei Gastauftritte sind ein Volltreffer.

Phils Highlights

  • die kurzen Gastauftritte zweier Superhelden
  • Neuzugang Black Panther
  • Die etwas düsterere Grundstimmung

Worum es geht

Captain America: Civil War baut hauptsächlich auf den Geschehnissen von Captain America: The Winter Soldier und Avengers: Age of Ultron auf. Es gibt aber auch Bezüge zu den weiteren Filmen der Phase 2 von Marvels Cinematic Universe. Bei den Einsätzen der Avengers entstanden erhebliche Kollateralschäden, die von den Vereinten Nationen nicht weiter toleriert werden können. Deshalb soll ein Kontrollgremium gegründet werden, das in Zukunft entscheidet, wann die Avengers eingreifen dürfen. Jedes Mitglied soll das Abkommen unterzeichnen, woraufhin sich zwei Fronten bilden. Iron Man alias Tony Stark (Robert Downey Jr.) unterzeichnet sofort und hält das Abkommen für notwendig, während Captain America alias Steve Rogers (Chris Evans) darin einen zu großen Einschnitt in die Handlungsfreiheit der Avengers sieht. Beide bekommen von verschiedenen Superhelden Unterstützung. Als der Captain dann auch noch seinen wegen eines Anschlags gesuchten Freund Bucky Barnes, besser bekannt als der Winter Soldier, schützen will, eskaliert die Situation.

Phils Kritik

Lange hat es gedauert, bis sich endlich ein Termin für den Besuch von Captain America: Civil War fand. Glücklicherweise saßen wir in einer 2D Vorstellung und wurden durch ein gestochen scharfes Bild ohne nervige Brillen belohnt. Nach den Trailern zum Film war ich zunächst skeptisch, denn Avengers: Age of Ultron war insgesamt leider doch eher enttäuschend. Nach der positiven Resonanz auf den neusten Streifen war ich aber doch zu neugierig. Vorab hat unsere moviefalcon Redaktion bereits in diesem Artikel Position bezogen. Es konnte also losgehen, #TeamIronMan wird das schon rocken.

Der Film beginnt mit einer Rückblende ins Jahr 1991. Der Winter Soldier wird in einer geheimen Hydra Anlage in Sibirien reaktiviert und auf eine Mission geschickt. Wir sehen, wie er einen Wagen von der Straße abdrängt und die Insassen vermutlich tötet. Um wen es sich genau handelt, erfahren wir zunächst nicht. Schon diese Einleitung ist eine der Schlüsselszenen, deren Ausmaß auf die Handlung erst viel später im Film klar wird. Dies ist auch eine der großen Stärken von Captain America: Civil War. Viele Dinge werden gezeigt, auf die erst viel später Bezug genommen wird, und so schließt sich der Kreis nicht nur einmal. Erzählerisch kann der Film auf ganzer Linie überzeugen.

In Captain America: Civil War kommt fast die gesamte Riege der Superhelden aus den Avengers Filmen zusammen. Gemeinsam mit Black Panther und zwei Gästen trifft hier also die geballte Superheldenpower aufeinander. Dabei besteht natürlich immer die Gefahr, dass die Qualität des Films unter dem zwanghaften Versuch leidet, alle irgendwie unterzubringen. Meiner Meinung nach wurde hier jedoch ein sehr gutes Gleichgewicht gefunden, denn im Fokus stehen ganz klar Captain America und Iron Man. Danach folgen ihre beiden engsten Freunde Falcon und Rhody sowie Black Panther. Die übrigen verteilen sich auf die beiden Fronten und sind natürlich wichtig um zu zeigen, wie tief der Konflikt geht.

Ich hatte es bereits erwähnt, es gibt zwei Gastauftritte bereits bekannter Superhelden im Film. Da diese bereits im Trailer enthüllt werden, tue ich das hier auch. Der 19 jährige Tom Holland gibt sein Debüt als Spider-Man und lässt die anderen Superhelden blass aussehen. Mit einer sehr erfrischenden Interpretation der Rolle und losem Mundwerk macht er definitiv Lust auf den neuen Spider-Man Film. Meine Skepsis gegenüber dem dritten Reboot in wenigen Jahren schmolz in wenigen Sekunden dahin. Des Weiteren gibt Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd) sein Debüt bei den Avengers, und auch er hat es in sich. Von den anderen zunächst nur als Ameisenmann belächelt, verschafft er sich schnell Respekt und eröffnet völlig neue Möglichkeiten während des Kampfes. Denn wenn der winzige Kerl einen Pfeil von Hawkeye als Mitfahrgelegenheit nutzt, kann man ihn einfach nur mögen. Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch den deutschen Schauspieler Daniel Brühl, der als Bösewicht Zemo eine sehr gute Figur macht.

Captain America: Civil War schlägt sowohl bei der Stimmung als auch bei der Story einen anderen Weg ein, als wir das von Marvel Filmen bisher gewohnt waren. Nach einem typisch lockeren Beginn schlägt der Film schnell ernstere Töne an. An einem Punkt der Handlung wird uns dann vollends bewusst, welche Auswirkungen die Handlungen unserer Helden haben. Ab hier wird es nochmal ernster und düsterer. Natürlich fehlt es nicht am typischen Marvel Humor, der immer wieder für Lacher sorgt, aber der Grundtenor ist dennoch ein anderer. Das zeigt sich auch bei der Gewichtung der Actionszenen. Auf die Vernichtung ganzer Städte wird weitestgehend verzichtet, dafür konzentriert sich die Action meist auf wenige Teilnehmer. Das heißt nicht, dass es wenig Action gibt, oder gar wenig zu Bruch geht, der Fokus liegt nur anders. Und davon profitiert der Film glücklicherweise enorm.

Insgesamt liefern Anthony und Joe Russo einen starken Superhelden Film ab, der mit einer guten Story, einem tollen Cast sowie feinster Action überzeugen kann. Der ernstere Grundton lässt den Film erwachsener wirken als seine Vorgänger, wobei der Spaß nicht auf der Strecke bleibt. Trotz allem konnte mich der Film aber nicht so in seinen Bann reißen, wie mir das zum Beispiel bei Room passiert ist. Für die Krone unter den Captain America Filmen reicht es dennoch, die Klasse von Guardians of the Galaxy erreicht der Film aber nicht. Zum Ende dieses Reviews möchte ich nur noch sagen: Hätte ich mich mal für #TeamCap entschieden!

5.5 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

7 Gedanken zu „Phil schaut “Captain America: Civil War” (2016)“

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