Phil schaut “Ant-Man and the Wasp” (2018)

Mit Ant-Man and The Wasp veröffentlicht Marvel bereits das dritte Superhelden Abenteuer innerhalb von sechs Monaten und trifft schon wieder ins Schwarze. Der lockere Streifen ist mit seiner Leichtigkeit und dem exzellenten Humor ein echter Sommer Blockbuster.

Phils Highlights

  • Evangeline Lilly als The Wasp und Paul Rudd als Ant-Man
  • die Welt aus der Sicht eines Matchbox Autos
  • der sehr natürliche Humor

Worum es geht

Nach den Ereignissen in Captain America: Civil War (2016) steht Scott Lang aka Ant-Man (Paul Rudd) unter Hausarrest. Um eine Zukunft mit seiner Tochter nicht zu verbauen, kooperiert er mit dem FBI. Doch dann hat er eine rätselhafte Vision von Dr. Hank Pyms Frau Janet (Michelle Pfeiffer), die 30 Jahre zuvor im subatomaren Raum verschwand. Als Scott sich Hope (Evangeline Lilly) und Hank (Michael Douglas) anvertraut, muss er nicht ganz freiwillig erneut in den Ant-Man Anzug schlüpfen.

Phils Kritik

Das Jahr 2018 war bereits ein äußerst erfolgreiches Jahr für Marvel. Los ging es mit dem großartigen Black Panther, der vor allem in den USA alle Erwartungen übertraf, bevor es dann mit Avengers: Infinity War historische Ausmaße annahm. Ganze 10 Jahre wurde dieser Film vorbereitet, das gab es noch nie. Auf dieses gigantische Spektakel, das uns auch emotional ganz schön mitgenommen hat, folgt nun mit Ant-Man and the Wasp genau der Film den wir gebraucht haben. Statt auf ein ganzes Universum beschränkt sich die Handlung auf den Raum San Francisco und lindert mit ihrer Leichtigkeit sowie hervorragendem Humor die noch lange nicht verheilten, schmerzlichen Wunden aus dem Infinity War.

Während Ant-Man in eben jenem Infinity War durch seine Abwesenheit glänzte, erklärt Ant-Man and the Wasp die Gründe dafür etwas genauer. Paul Rudd schlüpft dafür nach dem ersten Ant-Man (2015) und Captain America: Civil War (2016) zum dritten Mal in die Rolle von Scott Lang, der eigentliche Star des Films ist jedoch Evangeline Lilly als Hope van Dyne aka The Wasp. Im 20. Film des Marvel Cinematic Universe schafft es somit endlich ein weiblicher Charakter in den Titel. Evangeline Lilly spielt ihre Rolle hervorragend und ist alles andere als ein bloßer Support für Ant-Man. Tatsächlich kehrt sie das Kräfteverhältnis sogar um und lässt Ant-Man häufig wie den Support Character aussehen. Eine gute Entscheidung, denn Scott Lang ist einfach nicht interessant genug, um den Film alleine zu tragen.

Auf der nicht ganz so heldenhaften Seite können die Antagonisten zumindest teilweise überzeugen. Ghost hat mir gut gefallen und ihre Motivation wurde überzeugend herausgearbeitet. Hannah John-Kamens Arbeit in der Rolle ist ansprechend. Ghost ist in jeder Hinsicht mehr als der durchschnittliche Marvel Bösewicht und ich hoffe, dass wir sie nochmal wiedersehen. Daneben gibt es aber mit Sonny Birch, gespielt von Walton Goggins, auch noch einen Bösewicht, der jedes Klischee erfüllt und sich problemlos austauschen lässt. Für Marvel ist das leider nicht weiter überraschend, aber auf diesen Aspekt hätte ich im 20. Film gut verzichten können.

Wie schon bei Ant-Man bewegt sich auch die Handlung des Sequels eher in einem kleinen Rahmen. Es geht nicht darum die Welt zu retten. Stattdessen stehen persönliche Interessen der Beteiligten im Vordergrund. Das empfand ich gerade nach den riesigen Ereignissen in Infinity War als sehr entspannend. Während Scott versucht für seine Tochter den Hausarrest ohne Zwischenfälle zu überstehen, suchen Dr. Pym und Hope im subatomaren Raum nach Ehefrau und Mutter Janet Pym. Aber es geht auch viel um die Beziehungen innerhalb der Ant-Man-Crew, die sich durch Scotts Alleingang in Captain America: Civil War  deutlich abgekühlt haben.

Ein Ant-Man Film wäre natürlich kein echter Ant-Man Film, wenn er uns nicht wieder eine völlig andere Perspektive auf die Ereignisse ermöglichen würde. Diesmal neu: Die Welt aus Sicht eines Matchbox Autos. Nachdem das Schrumpfen von Menschen mittels spezieller Anzüge schon etabliert ist, werden nun nämlich Gebäude oder eben Autos geschrumpft. Das führt zu einer absolut großartigen Verfolgungsjagd durch San Francisco, bei der die Möglichkeiten der Schrumpferei voll ausgeschöpft werden. Übrigens trifft das auch auf die wunderbar choreographierten Kampfszenen mit The Wasp zu, die großen Spaß machen – da kann ich Kameramann Dante Spinotti nur ein ganz dickes Lob aussprechen.

Ant-Man and the Wasp kann es in keinerlei Hinsicht mit den Schwergewichten Black Panther oder Infinity War aufnehmen, aber das ist auch gar nicht das Ziel. Stattdessen beschert uns Peyton Reed ein sehr unterhaltsames und humorvolles Sommerabenteuer im kleinen Maßstab. Die Einsätze sind weniger hoch, dafür aber persönlicher, die Geschichte ist interessanter als im Vorgänger, und die starken Frauenrollen wissen zu gefallen. Trotz Leichtigkeit und Humor driftet der Film jedoch niemals ins Lächerliche ab, wie beispielsweise Thor: Ragnarok (2017). Auf das bereits bekannte Spiel mit verschiedenen Größen wird sinnvoll aufgebaut – so sorgt es erneut für jede Menge Spaß! Und dann gibt es natürlich doch noch eine Verbindung zu Infinity War… Mein Tipp: Anschauen!

5.5 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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