Phil schaut “Jurassic World: Das gefallene Königreich” (2018)

Die Dinos sind zurück auf der großen Leinwand. Zwei Jahre nach dem Reboot des Franchise läutet Jurassic World: Das gefallene Königreich eine neue Ära für Jurassic Park ein. Die sieht allerdings nicht besonders vielversprechend aus und lässt für die Zukunft schlimmes befürchten.

Phils Highlights:

  • den Gastauftritt von Jeff Goldblum als Dr. Ian Malcolm
  • Chris Pratt als Owen Grady und Bryce Dallas Howard als Claire Dearing

Worum es geht

Drei Jahre nach der Katastrophe im Jurassic World auf der Isla Nublar sind die Dinosaurier erneut vom Aussterben bedroht. Der Vulkan der Insel steht kurz vor dem Ausbruch und die Menschheit ist sich uneinig, ob sie eingreifen soll oder nicht. Während Claire (Bryce Dallas Howard) für eine Rettungsmission kämpft, wird die Zeit für die Dinosaurier langsam knapp. Doch dann bietet ihr Benjamin Lockwood (James Cromwell), Partner des legendären Jurassic Park Gründers John Hammond, seine Hilfe an, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihren Exfreund Owen (Chris Pratt) mit an Bord holt.

Phils Review

Jurassic Park (1993) ist einer der absoluten Kultfilme aus den 90ern, um die man nicht herumkommt. Steven Spielberg entführte uns in die Welt der Dinosaurier und ließ diese schon damals täuschend echt aussehen. Die Fortsetzungen konnten jedoch nie wieder an die Qualität des Originals anschließen. Ganze 22 Jahre später feierte das Franchise mit Jurassic World (2015) ein äußerst erfolgreiches Comeback auf die Kinoleinwände. Logischerweise ließ auch das Sequel nicht lange auf sich warten, die neuen Film sind nämlich als Trilogie angelegt. Aber kann die Fortsetzung diesmal überzeugen?

Um es kurz zu machen, leider nein. Während es Jurassic World (2015) noch einigermaßen gelang den Geist des Originals einzufangen, enttäuscht Fallen Kingdom (2018) hier auf ganzer Linie. Ich war tatsächlich frohen Mutes ins Kino gegangen, doch mit jeder verstrichenen Minute verließ er mich immer schneller und wich zum Ende dem blanken Entsetzen. Von Jurassic Park war in diesem Film nicht mehr viel zu erkennen, stattdessen kombinierte Regisseur Juan Antonio Bayona und Drehbuchautor Colin Treverrow viel stumpfe Action mit ein paar Horrorelementen.

Diese Formel geht nicht auf, was auch an der schwachen und äußerst vorhersehbaren Handlung liegt. Ganz zufälligerweise gibt es nun einen aktiven Vulkan auf der ehemaligen Touristeninsel und die Dinosaurier sind erneut vom Aussterben bedroht. Bei dem was folgt wünscht man sich jedoch, sie wären wirklich einfach dort gestorben und hätten den Film vorzeitig beendet, doch das war den Zuschauern (und Dinos) leider nicht vergönnt. Zwar schneidet Bayona einige interessante Themen wie die Verantwortung der Menschheit beim Aussterben einer Spezies an, bleibt dabei aber viel zu vage. Stattdessen prügelt er nun auch noch dem letzten Zuschauer mit dem Vorschlaghammer ins Hirn, wie gefährlich doch diese Spielerei der Millionäre ist, als wäre das nicht bereits seit Jurassic Park offensichtlich genug gewesen.

Die Darsteller versuchen hingegen zu retten, was zu retten ist. Das ist leider nicht allzu viel. Chris Pratt und Bryce Dallas Howard spielen ihre Rollen gut, können aber leider nicht über die schwach geschriebenen Charaktere hinwegtäuschen. Zudem passen ihr Verhalten und ihre Motive kaum zu dem was sie in Teil 1 wollten, von Konsistenz also keine Spur. Der kleine Gastauftritt von Jeff Goldblum in seiner ikonischen Rolle des Dr. Ian Malcolm war unterhaltsam, die Antagonisten blieben hingegen ziemlich farblos und eindimensional. Eine wirkliche Motivation ließ sich abseits von Geldgier leider nicht erkennen und warum müssen die Charaktere in diesen Filmen eigentlich immer alle so unglaublich dumm handeln? Die Figur mit dem meisten Potential, Dr. Henry Wu, ließ man dagegen erneut links liegen.

Die visuellen Effekte waren, wie es sich für einen Film dieser Klasse gehört, auf hohem Niveau. Gerade das Intro war handwerklich hervorragend und auch die Dinosaurier sind wieder gelungen. Das Setting für das Finale wurde ebenfalls gut umgesetzt, war nur leider an sich furchtbar unpassend gewählt und strotzte vor Logiklöchern. Den neuen Superdinosaurier hätte man sich ebenfalls sparen können, da er für den Ausgang der Ereignisse überhaupt keinen Unterschied macht. Das sinnlose Ende setzt dem ganzen dann noch die Krone auf und nahm mir jegliche Lust auf den Abschluss der Trilogie. Bleibt nur noch die Frage, warum Jurassic World: Das gefallene Königreich so erfolgreich ist, während beispielsweise Solo an den Kinokassen floppte. Denn Solo ist für mich der eindeutig bessere Film.

Da nun schon zum zweiten Mal die Fortsetzung so schief geht, muss man sich unweigerlich fragen, ob hier vielleicht einfach das Franchise an seine Grenzen stößt. Die Idee von Jurassic Park ist ein Zoo auf einer Insel voller Dinosaurier, die außer Kontrolle geraten. Wie viel mehr Geschichten kann man da noch herausquetschen und was bleibt übrig, wenn man die Insel voller Dinosaurier aus dieser Formel herausnimmt? Wie Juan Antonio Bayonas Film anschaulich demonstriert: leider nicht viel, auch wenn er es mit allen Mitteln versucht. Spart euch das Geld also lieber für einen der unzähligen anderen Sommer-Blockbuster auf.

2.5 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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