Zum zweiten Mal steigen alle Avengers zusammen in den Ring. Diesmal kämpfen sie gegen Ultron, ein Experiment von Stark, das irgendwie nach hinten los ging. Dies bringt ihnen zwar einen neuen Gegner, aber auch neue Verbündete ein. Mit allen Stars aus dem ersten Teil entführt uns Marvel hier erneut auf eine furiose Reise mit hohem Tempo.
Veras Highlights
- “Die Zwillinge”: Elizabeth Olsen und Aaron Taylor-Johnson als Wanda und Pietro Maximoff
- die Visionen, die Wanda bei den Avengers auslöst
- der (oft trockene) Humor zwischen den Avengers
- der obligatorische Cameo-Auftritt von Stan Lee
Worum es geht
Bei einem Angriff auf die Festung von Baron von Strucker kommen die Avengers in den Besitz von Lokis Zepter. Tony Stark (Robert Downey Jr.) und Bruce Banner (Mark Ruffalo) basteln daran herum und erschaffen ein Friedenssicherungsprogramm in Form der künstlichen Intelligenz namens Ultron, natürlich ohne Absprache mit dem Rest des Teams. Leider kommt Ultron zu dem Schluss, dass es nur Frieden geben kann, wenn die Menschheit ausgerottet wird.
Veras Kritik
In dem 2012 erschienenen Film Marvel’s The Avengers durften wir erstmals alle unsere Marvel Superhelden zusammen auf dem Bildschirm bewundern. Drei Jahre später ging es mit Avengers: Age of Ultron in die zweite Runde. Und Iron Man, Captain America, Black Widow, Hulk, Thor und Hawkeye sind alle wieder mit dabei. Jippie!
Die Handlung des Films hat insgesamt ein sehr hohes Tempo. In regelmäßigen Abständen wird irgendwer verkloppt oder irgendetwas explodiert. Das unterstützt die Handlung des Films aber eher, als dass es ihr schadet. Schon die Anfangsszene steigt direkt voll ein. Man scheint das Konzept der Avengers besonders dann sehr cool zu betonen, wenn man alle während eines Kampfes in heroischer Pose in Slow Motion zeigt – mehrmals!
Ultron (James Spader), der als Bösewicht quasi “aus Versehen” entstanden ist, macht einen guten Job. Er ist groß, unheimlich, und seine Motive sind ziemlich simpel: Die komplette Menschheit soll sterben! Gelungen sind auch seine religösen und kulturellen Bezüge (“Auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen”). Sie geben Ultron, der so weit weg davon ist ein Mensch zu sein, einen humanistischen Charakterzug, der ihn noch “creepiger” macht, noch mehr “Bösewicht”, sozusagen.
Auch in diesem Film wird wieder klar, dass die Vorstellungen der verschiedenen Avenger von richtig und falsch sowie unnötig und notwendig in einigen Punkten auseinanderdriften. Hier ergibt sich hohes Konfliktpotential, das in Captain America: Civil War (2016) einen Höhepunkt finden wird. Die Avengers kämpfen also nicht nur gegen Ultron, sondern manchmal auch gegeneinander und gegen ihre eigenen Ängste. Genauso sollte es bei Superhelden ja auch sein. Wann gab es schon mal jemanden, der mit sich im Reinen ist? Ob Marvel oder DC, ob Spiderman, Batman, Iron Man oder Captain America: Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Bei so vielen Helden auf die Gefühle aller detailliert einzugehen ist nicht machbar, aber jeder bekommt seinen Moment, so kurz er auch sein mag, und das klebt das Team als Ganzes wieder zusammen.
Die aufkeimenden Gefühle zwischen Black Widow (Scarlett Johansson) und Hulk (Mark Ruffalo) sind auf der einen Seite zwar irgendwie niedlich, machen auf mich aber auch einen leicht erzwungenden Eindruck. Frei nach dem Motto: Wen stecken wir denn mal mit der einzigen Frau im Team zusammen? Dazu muss ich sagen, dass für mich Captain America (Chris Evans) und Black Widow irgendwie das bessere “Paar” sind. Superheld sein scheint auch stark in männlicher Hand zu liegen. Umso erfreuter war ich über Wanda Maximoff: etwas mehr Frauenpower, damit die Damen nicht so unterrepräsentiert sind.
Generell wurde die Teamdynamik mehr sensibilisiert: Alle kennen sich jetzt besser und wirken mehr wie eine Einheit. Sie vermitteln immer einen Art “WG-Feeling”, wenn sie aufeinander hocken, auch wenn sie über das Ende der Welt reden. Vernünftig miteinander zu kommunizieren scheinen sie trotzdem noch lernen zu müssen. Naja, nobody’s perfect. So werden im zweiten Teil auch einige der Figuren näher beleuchtet. Wir erfahren mehr über Black Widows Vergangenheit und sehen was Hawkeye (Jeremy Renner) eigentlich so tut, wenn er nicht einen auf Legolas macht. Finde ich erfrischend, aber auch notwendig, da wir von den beiden ja bisher keinen eigenen Film sehen durften. Etwas in dem Film untergehen tut Thor (Chris Hemsworth), obwohl er sogar abseits der anderen zusammen mit Dr. Selvig (Stellan Skarsgard) arbeitet.
Avengers: Age of Ultron ist für mich eine runde Sache. Die Maximoff-Zwillinge bringen frischen Wind ins Team und Ultron ist als Bösewicht ein würdiger Gegner, einfach nur so richtig fies. Das zweite Abenteuer der Comichelden überzeugt und wirkt nicht wie eine undankbare Fortsetzung ohne neue Ideen. Eine meiner Lieblingsszenen ist die, als alle versuchen, Thors Hammer hochzuheben. Die hat mich im Trailer schon überzeugt. Für Superhelden-Fans ein Genuss.
5 Gedanken zu „Vera schaut “Avengers: Age of Ultron” (2015)“