Phil schaut “Iron Man” (2008)

Mit Iron Man läuteten die Marvel Studios den Beginn des Marvel Cinematic Universe (MCU) ein, in welchem Tony Stark bis heute eine große Rolle spielt. Bereits im Juli wird er als Mentor von Spider-Man auf die Leinwände zurückkehren. Doch wie gut schlägt sich der mittlerweile neun Jahre alte Film gegenüber den aktuellen Produktionen?

Phils Highlights

  • Bad-Ass Superheld Tony Stark alias Iron Man
  • die Origin Story ohne Verknüpfungen zu anderen Filmen
  • die detaillierte Umsetzung des Anzugs
  • der visuelle Stil des Films

Worum es geht

Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist mit seinem Unternehmen Stark Industries einer der größten Produzenten von Waffen, die die Welt sicherer machen sollen. Nach einer Waffendemonstration in Afghanistan wird er von einer terroristischen Gruppe gefangen genommen, die seine eigenen Waffen gegen ihn einsetzt. Mithilfe dieser zwingen sie ihn dazu, eine moderne Jericho Rakete zu bauen. Tony hat jedoch andere Pläne und entwickelt im Geheimen einen neuartigen Anzug, der sein Leben für immer verändern wird.

Phils Kritik

Schon neun Jahre ist es her, dass die Marvel Studios den Grundstein für die aktuell erfolgreichste Filmreihe der Welt legten. Wer hätte damals geahnt, was sich daraus entwickeln würde? Und auch wenn es da noch nicht erkennbar war, legte der Film bereits ein wichtiges Fundament für das Franchise.

In Iron Man treffen wir zum ersten Mal auf Robert Downey Jr. als Tony Stark. Er füllt die Rolle großartig aus und drückt ihr seinen persönlichen Stempel auf. Ob das daran liegt, dass einige Abschnitte aus seinem Lebenslauf eine überraschende Ähnlichkeit zu der Rolle aufweisen? Millionär, Star, Alkoholproblem. Ich führe seine Leistung auf sein schauspielerischen Talent zurück, welches er schon bei anderen Filmen, zum Beispiel dem großartigen Kiss Kiss Bang Bang (2005), unter Beweis gestellt hat. Ebenfalls mit von der Partie ist Gwyneth Paltrow als seine Assistentin Pepper Potts, die sich ebenfalls hervorragend präsentiert und uns nicht zum letzten Mal begegnet. Terrence Howard gibt den besten Freund von Tony, Lt. Col. James Rhodes, auch bekannt als War Machine. Außerdem erwähnenswert ist Clark Gregg als Agent Phil Coulson, der erste SHIELD Agent, der uns begegnet. Zu dem Zeitpunkt nannte sich die Organisation allerdings noch “Strategische Heimat-Interventions-, Einsatz- und Logistik-Division” – wie umgänglich. Zuletzt darf natürlich Jeff Bridges als Onkel Obadiah Stane nicht fehlen. Insgesamt ein überzeugender Cast, der die unterschätzten Comicbuch-Charaktere sehr glaubhaft darstellt.

Auch visuell hat Iron Man einiges zu bieten, besonders die detailreiche Darstellung von Tonys Anzug hat mir sehr gefallen. Es wird nicht nur gezeigt, wie Tony erste Teile des Anzugs baut und testet, sondern auch aus wie vielen Teilen er besteht und wie diese zusammengebaut werden. Zwar kann man sich durchaus fragen, wie es ein Mann schafft so einen komplexen Anzug zu entwerfen, zu bauen und auch Steuerung und Programmierung zu erledigen. Aber geben wir uns damit zufrieden, dass er einfach ein Genie ist. Außerdem sehen wir zum ersten Mal die futuristische Technologie, mit der im MCU gearbeitet wird. Seien es holographische Bildschirme oder Tonys Handy aus einer transparenten Platte, es gibt viel Spielzeug zu sehen. Auch mit seinem loyalsten Helfer, der künstlichen Intelligenz Jarvis (gesprochen von Paul Bettany), haben wir die Ehre. Jarvis spielt im späteren Avengers: Age of Ultron (2015) noch eine zentrale Rolle.

Natürlich gibt es auch einiges an ansehnlicher Action, genau wie es sich für einen Marvel Film gehört. Mittlerweile ist das zwar Standard, aber damals eben noch nicht selbstverständlich. Das große Finale trifft es auf den Punkt und ist nicht zu übertrieben. Tony Starks fantastisches Haus sieht am Ende zwar nicht mehr wirklich wohnlich aus und auch Teile von Stark Industries kommen nicht gut dabei weg, aber verglichen mit den späteren Avengers Filmen ist das völlig harmlos. Sowohl die Action als auch der Rest des Films ist mit sehr erfrischenden und lockeren Sprüchen gepaart, sozusagen der Ursprung des typischen Marvel Humors, wie er sich heute in fast allen Filmen findet. Regisseur Jon Favreau gelingt es die perfekte Balance zwischen Witz und Ernsthaftigkeit zu treffen, was den Film sowohl unterhaltsam als auch spannend macht.

Auch die Story weiß zu überzeugen, lässt sie doch den Zuschauer lange im Dunkeln und hat einige überraschende Wendungen parat. Im Gegensatz zu vielen Marvel Filmen der letzten Jahre sind keine Kenntnisse anderer Filme aus dem Franchise erforderlich. Der Film steht für sich und das ist auch gut so, denn so sehr ich die vielen Verknüpfungen in den Filmen liebe, es setzt auch voraus jeden der Filme zu kennen. Da war Doctor Strange (2016) zuletzt eine willkommene Abwechslung. Auch die Charakterentwicklung konnte mich überzeugen. Der Film erzählt glaubhaft, wie Tony sich von einem sehr egoistischen Mensch zu jemandem entwickelt, der Verantwortung übernimmt. Sowohl zu ihm, als auch zu Pepper, Rhody und Leibwächter Happy habe ich schnell eine emotionale Bindung aufgebaut.

Iron Man ist für mich der starke Beginn des MCU und nebenbei auch einer der besten Filme des Franchise. Er punktet mit Charakteren, an die man sich lange erinnert, einer schlüssigen Story, tollen Action-Szenen und viel Humor. Jon Favreau legte den Grundstein für das MCU, denn ohne den Erfolg von Iron Man hätte es The Avengers (2012) vielleicht nie gegeben. Zudem spielen einige Charaktere des Films auch heute noch eine große Rolle und Iron Man ist definitiv einer der beliebtesten Marvel Superhelden. Zum Schluss möchte ich aber auf meine Frage vom Anfang zurück kommen: Auch neun Jahre nach Erscheinen wirkt der Film noch frisch und hält dem Vergleich mit neueren Marvel Produktionen problemlos stand.

6 von 7 Falken

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Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

2 Gedanken zu „Phil schaut “Iron Man” (2008)“

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