Phil schaut “The Nice Guys” (2016)

Spontaner Abend im Kino mit den Nice Guys. Skurille Action-Komödie mit Russell Crowe und Ryan Gosling, die schräge Dialoge mit dem Charme der 70er vereint. Warum der Film mich umgehauen hat, erfahrt Ihr im Review.

Phils Highlights

  • Russell Crowe und Ryan Gosling in Höchstform
  • Die genial-schrägen Dialoge
  • Angourie Rice als forsche Detektivtochter

Worum es geht

1977: Holland March (Ryan Gosling) ist Privatdetektiv in Los Angeles. Seine Kundengruppe besteht zum Großteil aus gut betuchten älteren Damen, die meist einfache Aufträge für ihn haben. Bei der scheinbar leichten Suche nach einem jungen Mädchen macht er allerdings die unangenehme Bekanntschaft mit Auftragsschläger Jackson Healy (Russell Crowe). Doch schon bald müssen die beiden ungleichen Männer sich zusammenraufen, um Amelia Kutner (Margaret Qualley) zu finden, die sich in Lebensgefahr befindet. Dabei stoßen Holland und Jackson auf eine Verschwörung, die bis in die höchsten Kreise reicht. Wem können die beiden noch trauen?

Kritik

Manchmal geht man spontan ins Kino und hat einfach Glück bei der Filmauswahl. Zur Auswahl standen Warcraft: The Beginning, The Nice Guys oder ein erneuter Besuch des überragenden The Jungle Book. Wir entschieden uns für The Nice Guys, eine gute Wahl wie sich zeigen sollte.

Der Film ist mit Russell Crowe und Ryan Gosling in den Hauptrollen sehr prominent besetzt. Beide liefern starke Performances ab. Russell Crowe gibt den in die Jahre gekommenen Auftragsschläger, der auf seine Art versucht Gutes zu tun. Ryan Gosling spielt den mittelprächtigen und stets betrunkenen Privatdetektiv, der mehr am Geld seiner Klienten interessiert ist als an der Aufklärung seiner Fälle. Eine explosive Kombination. Fast genauso stark präsentiert sich jedoch die junge Angourie Rice als Tochter Holly March. Immer mit einem derben Spruch auf den Lippen macht sie dem Ermittlerduo durchaus Konkurrenz – sowohl schauspielerisch als auch bei den Ermittlungen.

Doch The Nice Guys hat noch viel mehr als überragende Darsteller zu bieten. Regisseur Shane Black präsentiert uns eine spannende und abwechslungsreiche Detektivgeschichte, die zu überzeugen weiß. Der Film hat ein recht hohes Tempo, legt zwischendurch jedoch immer wieder Pausen für die genialen Dialoge ein. Russell Crowe und Ryan Gosling brillieren hier und sorgen für ständiges Gelächter. Die Sprüche gehen häufig unter die Gürtellinie und sind gelegentlich auch platt, funktionieren aber im Kontext des Films perfekt. Nicht nur einmal habe ich mich gefragt: „Hat er das gerade wirklich gesagt?“.

Wie schon erwähnt spielt der Film in den 70ern, deren Charme wunderbar eingebracht wurde. Schräge Frisuren und verrückte Outfits gepaart mit den klassischen Autos – wunderbar! Auch der Look des Films und die Musik von David Buckley und John Ottman machen hier keine Ausnahme. Der Film ist rundum stimmig und reiht sich nahtlos zwischen skurillen Klassikern wie Kiss Kiss Bang Bang, 7 Psychos oder Lucky Number Slevin ein.

Die Action darf in so einem Film natürlich nicht zu kurz kommen, auch wenn sie sich meist auf Schlägereien und Schießereien beschränkt. Hier fehlen natürlich ebenfalls nicht die makaberen Sprüche und so manch eine blutige Szene. Russell Crowe ist immer voll dabei, während es Ryan Gosling schnell an die nächste Bar zieht. Auch an seinen Fahrkünsten sollte er vielleicht nochmal arbeiten.

Zuletzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, um auf ein paar Hintergründe einzugehen. Der Film basiert zum Teil auf den Erlebnissen von Jay Joseph, einem Veteran der Marines und Privatdetektiv in den 90ern. Dieser erzählte Produzent Joel Silver von einigen seiner Abenteuer, worin Silver sofort großes Potential für einen Film erkannte. Der Satz “Du bist der schlechteste Detektiv der Welt” wurde sogar tatsächlich so ausgesprochen, zwar nicht von Josephs Tochter, aber von seiner kleinen Schwester, nachdem er mit einer Frau geschlafen hat, die er wegen Ehebruchs überwachen sollte. Übrigens hat Regisseur und Drehbuchautor Shane Black auch das Drehbuch zu Kiss Kiss, Bang Bang geschrieben, in dem ebenfalls ein paar Geschichten von Jay Joseph verarbeitet wurden.

Regisseur Shane Black ist mit The Nice Guys ein hervorragender Film gelungen, der großes Potential hat zum Klassiker zu werden. Besonders loben möchte ich Darsteller, Dialoge und Story. Abzüge gibt es für das etwas merkwürdige Ende, was aber irgendwie auch zu so einem skurrilen Film dazu gehört. Manch einer würde es wohl als krönenden Abschluss bezeichnen.

6 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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