Vera schaut “SMS für Dich” (2016)

Karoline Herfurth feiert mit diesem romantischen Film ihr Regiedebüt. Auch wenn der Film einige bekannte Klischees bedient, ist er durchaus sehenswert.

Veras Highlights

  • Nora Tschirner und Frederick Lau in starken Nebenrollen
  • Soundtrack zum Film – habe immer noch einen Ohrwurm von Andreas Bouranis “Ultraleicht”

Worum es geht

Clara (Karoline Herfurth) hat vor zwei Jahren ihren Verlobten Ben bei einen Autounfall verloren und ist über den Verlust noch nicht hinweg. Sie zieht zu ihrer Freundin Katja (Nora Tschirner). Als Trauerbewältigung fängt sie an, SMS an ihren toten Verlobten zu schreiben. Die Telefonnummer wurde mittlerweile allerdings an jemand anderen vergeben, den sympatischen Journalisten Mark (Friedrich Mücke), was Clara nicht weiß. Mark möchte unbedingt die Frau finden, die hinter den traurigen Nachrichten steckt.

Veras Kritik

Karoline Herfurth schrieb das Drehbuch für SMS für Dich, führte Regie und spielt die Hauptrolle. Trotz ihrer Multifunktionen führt sie dies mit etwas mehr Bedachtheit und Souveränität aus als manch andere deutsche Regisseure/Drehbuchschreiber/Schauspieler, ohne hier Namen zu nennen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sofie Cramer, was ich dank der quasselnden Kinobesucherin in der Reihe hinter mit weiß. Insgesamt bin ich von dem Film sehr positiv überrascht. Trotz des stets präsenten Themas “Tod” durch die Trauer der Protagonistin Clara, war der Film nicht zu schwer.

Sehr überzeugt haben mich die verschiedenen Charaktere. Ich habe Herfurth ihre Rolle als trauernde junge Frau jede Sekunde abgenommen. Man konnte sich als Zuschauer richtig reinfühlen und mittrauern. Da schossen schon ein oder zwei Tränen in die Augen. ABER man konnte auch viel lachen. Gerade das machte das Gleichgewicht im Film aus. Nora Tschirners Rolle als Claras Freundin verlieh dem Film die nötige Leichtigkeit. Auch Frederick Lau als bester Freund von Mark machte eine gute Figur. Beide Protagonisten hatten also den lustigen Freund an ihrer Seite. Fiel nicht so negativ auf, wie es jetzt klingt. Friedrich Mücke (bekannt vor allem aus Schweighöfer-Filmen wie Friendship, Russendisko und Vaterfreuden) macht hier mal einen Auftritt als gutaussehender Sportjournalist, der von seinem Chef eine Story über die erfolgreiche Schlagersängerin Henriette Boot (Katja Riemann) aufs Auge gedrückt bekommt (jegliche Ähnlichkeiten zu einer gealterten Helene-Fischer-Version sind natürlich nur rein zufällig).

Natürlich hat der Film das Rad nicht neu erfunden. Er bedient einige Klischees, die wir gut aus amerikanischen Vorbildern kennen. Denn natürlich bekommt Claras SMS ein Mann im passenden Alter, dessen Beziehung ohnehin schon auf der Kippe steht, der auch in Berlin wohnt und der versucht, die Frau hinter den Nachrichten zu finden, statt in Betracht zu ziehen, sie könnten Spam sein. Auch der sich anbahnende Konflikt ist keine komplette Überraschung.

Für mich ist der Film die perfekte Mischung aus Melancholie, Witz und Romantik. Auch wenn die Handlung mit einigen Klischees gespickt ist, tut das der Story keinen Abbruch. Herfurths Rolle findet im Laufe des Films langsam zurück ins Leben und wir gönnen es ihr jede Sekunde. Ich hab gelacht und geweint… Manchmal reicht das vollkommen aus.

5 von 7 Falken

Vera

Ich bin die Dame auf moviefalcon.de. Mein Herz schlägt für Filme, Serien und den Moment, wenn im Kino die Lichter ausgehen. Ihr findet mich im DeLorean auf dem Weg nach Oz oder bei Nick und Jess im Loft.

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