Phil schaut “Deadpool 2” (2018)

Ryan Reynolds aka Deadpool ist zurück mit mehr Witz, mehr Action und Josh Brolin als Gegner. Nach dem großen Erfolg von Deadpool in 2016 war es natürlich nur eine Frage der Zeit bis wir ein Sequel zu sehen bekommen. Wer über Deadpool lachen konnte, wird das Kino nach Deadpool 2 mit starkem Muskelkater verlassen!

Phils Highlights

  • Ryan Reynolds als Deadpool und Josh Brolin als Cable
  • unzählige Anspielungen auf Superheldenfilme und diverse Popkulturreferenzen
  • zu den Szenen perfekt ausgewählte Songs

Worum es geht

Nach seinem Sieg über Ajax und dem Liebescomeback mit Vanessa (Morena Baccarin) verschreibt sich Deadpool keinem geringeren Ziel, als die Erde von allem Bösen zu befreien. Doch als der geheimnisvolle Cable auftaucht (Josh Brolin), sieht sogar Deadpool ein, dass er Unterstützung braucht. Mithilfe seines Freundes Weasel (T. J. Miller) stellt er ein Team zusammen: die X-Force. Reicht das, um gegen den übermächtigen Cable zu bestehen?

Phils Kritik

Für Deadpool hat Fox von Anfang an einen unkonventionellen Weg gewählt. Bereits das Marketing für den ersten Film war grandios, den man z.B. mit einem speziellen Valentinstags-Trailer als Liebesfilm verkauft hat. Auch bei Deadpool 2 lässt sich das Marketing nicht lumpen und hat ein neues Motto parat: Deadpool 2 ist ein Familienfilm. Dieser Erwartung erfüllt der Film logischerweise nicht so ganz, für Erwachsene ist es jedoch ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Streifen.

Ich muss gestehen, dass ich den ersten Teil erst kürzlich komplett gesehen habe und all die Begeisterung nicht so ganz nachvollziehen konnte. Versteht mich nicht falsch, es ist ein guter und unterhaltsamer Film, aber für mich eben nicht so bahnbrechend wie häufig dargestellt. Ryan Reynolds Performance als Deadpool ist absolut grandios, die flapsigen Sprüche und Action unterhaltsam. Die Geschichte selbst fand ich hingegen nur durchschnittlich und den Bösewicht leider zu schwach, da ist noch Luft nach oben.

Fox hat das erkannt und beim Sequel an einigen Stellschrauben gedreht. Es gibt mehr Witze, noch besser choreographierte Actionsequenzen, aufwendiger gestaltete Sets und Ryan Reynolds wendet sich noch häufiger direkt ans Publikum. Lediglich bei einer Szene sahen die CGI Animationen dermaßen unecht aus, dass ich mich gefragt habe, ob das wohl Absicht ist. Die Story hält zwar einige unerwartete Überraschungen bereit, bleibt jedoch insgesamt wieder zu generisch und austauschbar.

Ryan Reynolds ist in der Rolle des Deadpool dafür einmal mehr überragend, ich kann mir wirklich niemand besseren vorstellen. Konkurrenz bekommt er diesmal allerdings von Josh Brolin, der nach seiner guten Performance als Thanos in Avengers: Infinity War schon wieder in einem Superheldenfilm zu überzeugen weiß. Gut gefallen hat mir auch Zazie Beetz als Domino, die über eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit verfügt. Stefan Kapičić als Colossus und Brianna Hildebrand als Negasonic Teenage Warhead werden erneut sparsam, aber in genau der richtigen Dosis eingesetzt. Insgesamt ist der Cast sehr gut aufgelegt – wer aufpasst, der kann sogar einen Blick auf Bratt Pitt, Matt Damon und Alan Tudyk erhaschen.

Deadpool 2 ist bis oben hin vollgestopft mit Anspielungen auf unzählige Filme und steigert den Spaßfaktor damit ungemein. Ich will jetzt hier nichts vorwegnehmen, aber zumindest ein paar Beispiele geben: Das Intro lehnt sich beispielsweise klar an die bekannten James Bond-Intros an und kann ein wenig Häme nicht verbergen. Natürlich gibt es zahlreiche Zitate aus diversen Filmen und auch der legendäre Wilhelmsschrei ist dabei. Auf Logan (2017) und Hugh Jackman wird gleich mehrfach angespielt und Ryan Reynolds nimmt sich dann auch noch gleich selbst für seine Darstellung des Green Lantern auf die Schippe. Well done, Sir.

Auch die Musik ist von zentraler Bedeutung für den Film und stützt wie beim ersten Film häufig die Komik. Wenn in einer Actionszene plötzlich Céline Dions “Ashes” (2018) erklingt, lässt sich das Lachen kaum unterdrücken. Dabei wurden die Stücke stets perfekt für die jeweiligen Szenen ausgewählt. Die Songliste ist zwar nicht so einzigartig wie bei Guardians of the Galaxy (2014), aber dennoch überaus gelungen. Marvel Fans könnte der ein oder andere Song aus dem Marvel Cinematic Universe bekannt vorkommen, und Musik von Cher macht natürlich jede Szene episch.

Für mich ist Deadpool 2 eine klare Verbesserung zum Original. Ich habe lange nicht mehr so viel im Kino gelacht und den übrigen Zuschauern ging es ähnlich. Die vielen Anspielungen auf andere Filme haben mir Spaß gemacht und es wird sowohl gegen Marvel als auch DC ausgeteilt. Der Cast hat mich, angeführt von Ryan Reynolds und Josh Brolin, definitiv überzeugt, die Story ist jedoch erneut nur durchschnittlich. Das fällt bei dem Feuerwerk an Witzen und den guten Actionsequenzen aber nicht ganz so schwer ins Gewicht, der Film nimmt sich schließlich wieder nicht allzu ernst. Kleiner Tipp zum Ende: beim Abspann unbedingt sitzen bleiben!

5.5 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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