90. Academy Awards: Wer wird nominiert? Unsere Tipps!

In den vergangenen beiden Jahren habe ich für Moviefalcon.de im Vorfeld getippt, welche Filme in welchen Kategorien für einen Academy Award, den Oscar, wichtigster Filmpreis der Welt, nominiert werden. Auch in diesem Jahr stelle ich mich der Herausforderung. Die Award-Season des Filmjahres 2017 war deutlich abwechslungsreicher als in den letzten Jahren. Wird die 90. Oscarverleihung unberechenbar?

In der Award-Season 2016/2017 hatte sich früh eine Spitzengruppe bestehend aus La La Land, Moonlight und Manchester by the Sea gebildet. In diesem Jahr gibt es zum jetzigen Zeitpunkt mehr als bloß drei denkbare Optionen für den großen Preis am Ende der Oscarnacht: den Academy Award für den besten Film. Wer wird sich am 4. März, der wichtigsten Nacht Hollywoods, mit einem Goldjungen von der Bühne des Dolby Theatre verabschieden? Zunächst muss die Hürde der Nominierungen genommen werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir am 23. Januar bei der offiziellen Verkündung der Nominierungen die eine oder andere Überraschung erleben werden.

Wie immer basieren meine Tipps auf dem Verlauf dieser Award-Season und Trends der letzten Jahre: Viele Kritikergruppen haben bereits Preise vergeben, einige Gilden haben Nominierungen verkündet. Am Ende ist es ein Abwägen von Optionen, ein Einschätzen von Wahrscheinlichkeiten, so unabhängig wie möglich von meinen subjektiven Einstellungen gegenüber den Filmen. Wie denken die Mitglieder der Academy? Wir werden es nie sicher wissen, aber deshalb macht das hier so viel Spaß!

Anmerkungen:

  • (1) Innerhalb der Kategorien sind die Filme alphabetisch gelistet. Die Reihenfolge sagt also nichts darüber aus, ob ich dem Film letztendlich Chancen auf den Sieg einräume.
  • (2) Für den besten Film gibt es fünf bis zehn Plätze. Das Wahlsystem ist etwas komplizierter als für andere Kategorien. Im letzten Jahr haben es neun Filme auf die Liste geschafft. Aufgrund der großen Menge potentieller Anwärtern auf den besten Film (vgl. 2015) und das noch sehr offene Rennen in diesem Jahr glaube ich, dass weniger Filme als im letzten Jahr ausreichend Stimmen erhalten, um die Hürde zur Nominierung als bester Film zu nehmen. Trotzdem nenne ich insgesamt zehn Filme.
  • (3) Folgende Kategorien tippe ich mangels verfügbarer Informationen und Erfahrung in diesem Jahr wieder einmal nicht: bester Kurzfilm, bester animierter Kurzfilm, bester Dokumentarfilm und bester Dokumentar-Kurzfilm.

Bester Film

Call Me By Your Name, Darkest Hour, Dunkirk, The Florida Project, Get Out, Lady Bird, Phantom Thread, The Post, The Shape of Water, Three Billboards Outside Ebbing Missouri

Ich bin ziemlich optimistisch, dass acht der zehn gelisteten Filme tatsächlich nominiert werden. Wenn es eine Spitzengruppe gibt, dann würde ich zu dieser Get Out, The Shape of Water, Call Me By Your Name, Dunkirk, Lady Bird und Three Billboards zählen. Aber das sind noch immer sechs Filme! Davon kann leicht einer unter die Räder kommen, die Überraschung ist quasi vorprogrammiert. Spannend und vermutlich verantwortlich für die Tatsache, dass das Feld so offen ist, ist die Menge an unkonventionellen Filmen, die in diesem Jahr hervorragend rezensiert sind. Get Out ist vielleicht die größte Überraschung. Eine Horror-Comedy als Oscar-Nominierter? Der Film geht mit enorm viel Unterstützung aus den Kritikerringen ins Rennen. The Shape of Water, eine Fantasyromanze? Dagegen sieht Call Me By Your Name schon fast konservativ aus! Moonlights Sieg im letzten Jahr könnte zu Vorbehalten gegenüber einem weiteren queeren Film führen, auch wenn das Call Me By Your Name gegenüber unfair klingt… und ist.

Dunkirk kann wohl auf viel Unterstützung aus den technischen Zweigen der Academy zählen, während The Florida Project das diesjährige Room (Raum; 2015) oder Beasts of the Southern Wild (2012) sein und die eine oder andere Überraschungsnominierung einsammeln könnte. Steven Spielbergs The Post fehlen Nominierungen der Screen Actors Guild, um ernste Ambitionen anmelden zu können, aber es ist immerhin ein Spielberg! Außerdem gilt auch hier ein ähnliches Argument wie für (oder besser gegen) Call Me By Your Name: Mit Spotlight gewann vor zwei Jahren ein Film, der The Post zumindest thematisch ähnlich zu sein scheint. Darkest Hour und Phantom Thread scheinen eher Kämpfer im Feld der besten Hauptdarsteller zu sein, werden aber auch aus den künstlerischen Zweigen Rückendeckung erhalten. Ladybird und Three Billboards muss man auf der Rechnung haben, sie konnten bereits viele Preise und Nominierungen einsammeln.

Beste Regie

Sean Baker (The Florida Project), Guillermo Del Toro (The Shape of Water), Greta Gerwig (Ladybird), Christopher Nolan (Dunkirk), Jordan Peele (Get Out)

Eine schwere Kategorie in diesem Jahr. Einzig Del Toro und Nolan sehe ich als gesetzt an. Peele und Gerwig sind nicht sicher, auch wenn ihre Filme die Award-Season rocken. Sean Baker wäre hier die Überraschung, er erhielt keine Nominierung von der DGA, aber ich ziehe gerne erneut die Parallele zu Beasts of the Southern Wild. Steven Spielberg (The Post), Martin McDonagh (Three Billboards) und Luca Guadagnino (Call Me By Your Name) sind weitere Optionen. Die DGA hat es vorgemacht! Wir könnten ein sehr vielfältigen Feld sehen – oder einmal mehr fünf weiße Männer. Vermutlich wird es irgendetwas dazwischen.

Beste Hauptdarstellerin

Sally Hawkins (The Shape of Water), Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri), Margot Robbie (I, Tonya), Saoirse Ronan (Lady Bird), Meryl Streep (The Post)

Einmal mehr war es ein sehr gutes Jahr für die Kategorie der besten Hauptdarstellerin. McDormand, Ronan und Hawkins werden das Rennen unter sich ausmachen, insbesondere McDormand und Ronan haben ihren Status mit Siegen bei den Golden Globes zementiert. Hawkins einzigartige Rolle in The Shape of Water bleibt jedoch eine ernstzunehmende Gefahr. Margot Robbie und Meryl Streep sehe ich mit etwas Abstand dahinter, sie haben Konkurrenz um ihre Nominierungen und müssen nach hinten sehen: Jessica Chastain könnte für ihre Rolle in Aaron Sorkins Molly’s Game hereinrutschen und jemanden verdrängen. Mit ihrer Nominierung bei den Baftas hat auch Annette Bening für ihre Rolle in Film Stars Don’t Die in Liverpool noch Außenseiterchancen. Spannend!

Bester Hauptdarsteller

Timothée Chalamet (Call Me By Your Name), Daniel Day-Lewis (Phantom Thread), James Franco (The Disaster Artist), Daniel Kaluuya (Get Out), Gary Oldman (Darkest Hour)

Auch das Feld der Männer ist stark und weiterhin offen. Gary Oldman wurde für seinen Turn als Churchill in Darkest Hour früh als Favorit gehandelt und hält sich weiterhin oben. Es passt einfach zusammen: eine Oscar-typische Rolle, ein Schauspiel-Veteran, beliebt in Hollywood, jedoch bisher ohne Oscar. Die größte Gefahr droht dem etablierten Charakterschauspieler von dem 22-Jährigen Timothée Chalamet, der für seine Rolle in Call Me By Your Name viele Kritikergruppen hinter sich bringen konnte. Ist er zu jung für den Oscar? Daniel Day-Lewis muss man immer auf der Rechnung haben. Weiter um ihre Nominierungen kämpfen und bangen müssen Daniel Kaluuya (Get Out) und James Franco (The Disaster Artist) in Rollen, die nicht unbedingt „Oscar!“ schreien. Der seit 2001 (Cast Away – Verschollen) nicht mehr nominierte Tom Hanks (The Post) und Denzel Washington (Roman J. Israel, Esq.) warten auf Schwäche und könnten von ihrer großen Beliebtheit in Hollywood profitieren (der Meryl-Streep-Effekt). Andererseits hat das bei Hanks in den vergangenen Jahren schon nicht geklappt. Ich gebe Kaluuya und Franco den Vorzug, da ihre jeweiligen Filme mehr Buzz erzeugen und die Academy im vorigen Jahr dank einer großen Welle neuer Mitglieder vielfältiger geworden ist. Allerdings werden seit den Golden Globes Missbrauchsvorwürfe gegen Franco laut. Wird ihn das die Nominierung kosten? Eine undurchsichtige Situation!

Beste Nebendarstellerin

Mary J. Blige (Mudbound), Hon Chau (Downsizing), Holly Hunter (The Big Sick), Allison Janney (I, Tonya), Laurie Metcalf (Lady Bird)

Auch dieses Rennen ist noch offen: Momentan sieht es danach aus, als würden Janney und Metcalf um den Sieg kämpfen. Die Kategorie wird in diesem Jahr beherrscht von eher unbekannten Namen. Ich mache es mir leicht und orientiere mich an den SAG-Nominierten. Aber Achtung: Octavia Spencer (The Shape of Water) ist in Lauerstellung!

Bester Nebendarsteller

Willem Dafoe (The Florida Project), Armie Hammer (Call Me By Your Name), Christopher Plummer (All the Money in the World), Sam Rockwell (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri), Michael Stuhlbarg (Call Me By Your Name)

Vielleicht die einzige Kategorie, deren Preisträger bereits ziemlich feststeht: Willem Dafoe wird für seine Rolle in The Florida Project mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen ersten Oscar gewinnen. In dieser Kategorie weiche ich stark von den Nominierten der Screen Actors Guild Awards ab, da ich vermute, dass sich Hammer und Stuhlbarg dort gegenseitig ausgestochen haben. Dies wird sich denke ich nicht wiederholen. Rockwell hat sehr gute Karten. Christopher Plummer ist mein Darkhorse: Nachdem die Missbrauchsvorwürfe gegen Kevin Spacey publik wurden, entschied sich Ridley Scott, Spacey aus seinem Film All the Money in the World herauszuschneiden und mit Plummer neu zu besetzen. Seine Leistung scheint ansprechend zu sein und spiegelt die #MeToo-Debatte aus 2017 so unmissverständlich, dass ich mir vorstellen kann, dass an dieser Stelle Politik in die Oscars einfließt und Plummer eine Nominierung beschert. Ansonsten sind Richard Jenkins für The Shape of Water und Woody Harrelson für Three Billboards weitere heiße Kandidaten.

Bestes Originaldrehbuch

The Big Sick, Get Out, Lady Bird, The Shape of Water, Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Eine spannende Kategorie! Mit Get Out, Lady Bird, The Shape of Water und Three Billboards kämpfen hier Schwergewichte im direkten Duell, für alle könnte es zum Sieg reichen. Einzig The Big Sick sehe ich etwas abgeschlagen. Für den Überraschungsfilm aus dem Sommer wird es nicht viele Nominierungen geben, weshalb diese umso wichtiger und verdient wäre.

Bestes adaptiertes Drehbuch

Call Me By Your Name, The Disaster Artist, Logan, Molly’s Game, Mudbound

Hier könnte ich mir vorstellen, dass Call Me By Your Name relativ leichtes Spiel hat. Die stärkste Konkurrenz sehe ich in The Disaster Artist, einer sehr innovativen, spannenden Adaption, und letztendlich ein Film über das Showbusiness und Hollywood. Das wird gefallen! Logan konnte wie I, Tonya halbwegs überraschend eine Nominierung der entsprechenden Gilde landen, weshalb ich den Film hier aufnehme, allerdings unter Vorbehalt. Letztes Jahr gelang dies auch Deadpool, für eine Oscar-Nominierung reichte es am Ende dennoch nicht. Mudbound von Netflix ist wenig berechenbar, hier könnte der sehr gut bewertete Film eine Nominierung erhaschen. Molly’s Game mit Jessica Chastain wurde vom bekannten Drehbuchautor Aaron Sorkin (The Social Network, Steve Jobs) geschrieben, der auch erstmalig selbst Regie führte.

Beste Kamera

Blade Runner 2049, Call Me By Your Name, Dunkirk, Mudbound, The Shape of Water

Vor zwei Monaten dachten alle, Roger Deakins gewinnt nach 13 Nominierungen (!!) endlich seinen ersten Oscar für das visuelle Meisterwerk Blade Runner 2049. Doch nachdem der Film deutlich weniger Geld einspielte als erhofft, wurde es leiser. Dunkirk stieß in die Lücke und Hoyte van Hoytema konnte einige Kritikerpreise für seine zugegebenermaßen atemberaubende Arbeit gewinnen. Ich lege mich fest, einer der beiden wird es! Call Me By Your Name und The Shape of Water haben gute Chancen auf eine Nominierung. Für Mudbound könnte die erste Frau für den Oscar für die beste Kamera nominiert werden. Rachel Morrison kommt mit Rückenwind aus ihrer Gilde. Wenn es nicht klappt, sehen wir wohl Darkest Hour oder Three Billboards einmal mehr, Außenseiterchancen sehe ich für den sehr gut rezensierten Superheldenfilm Logan.

Bester Filmschnitt

Baby Driver, Blade Runner 2049, Dunkirk, Get Out, The Shape of Water

Diese Kategorie ist wichtiger als viele denken! Eine Nominierung für den besten Filmschnitt geht häufig mit dem Sieg des Oscars für den besten Film einher. Nach dieser Logik dürfen sich Dunkirk, Get Out und The Shape of Water besonders freuen. Ergänzen würde ich Baby Driver, dessen innovativer, rhythmischer Schnitt sein charakteristisches Merkmal ist, und Blade Runner 2049, ein insbesondere aus technischer Sicht herausragender Film von Denis Villeneuve, der leider nicht genug Publikum gefunden hat, um weiter oben mitzuspielen. Bei den Baftas verdrängte Three Billboards Get Out.

Beste Filmmusik

Blade Runner 2049, Darkest Hour, Dunkirk, Phantom Thread, The Shape of Water

Hier gehe ich wieder mit den Baftas. Als Favoriten sehe ich Jonny Greenwood für seine Filmmusik zu Phantom Thread neben Alexandre Desplat für The Shape of Water. Normalerweise ist John Williams mit einem neuen Star Wars-Score in dieser Kategorie gesetzt. In diesem Jahr zweifle ich, ob es reicht.

Bestes Kostümdesign

Beauty and the Beast, Darkest Hour, The Greatest Showman, Phantom Thread, The Shape of Water

Cinderella (2015) holte eine Nominierung, dann wird das auch Beauty and the Beast in der Kategorie Bestes Kostümdesign gelingen. Es könnte ein spannendes Rennen geben. Phantom Thread sehe ich als Favoriten. The Shape of Water, Darkest Hour und The Greatest Showman habe ich ebenfalls auf dem Zettel, allerdings nicht für den Sieg.

Bestes Szenenbild

Beauty and the Beast, Blade Runner 2049, Dunkirk, Phantom Thread, The Shape of Water

Für diese Kategorie war es wirklich ein sehr gutes Jahr! The Shape of Water und Blade Runner 2049 erschaffen über das Szenenbild ihre ganz eigenen Welten, die uns faszinieren und uns tief in den Film hineinziehen. In Beauty and the Beast gibt es von allem zuviel – was The Great Gatsby (2013) damals zu zwei Oscars verholfen hat! Dunkirks Realismus beruhte auch auf der Ausstattung, eine Nominierung ist sicher. Den fünften Slot wird ein Period Piece füllen, ich setze auf Phantom Thread, wäre aber auch nicht überrascht, wenn wir Darkest Hour einmal mehr sehen würden.

Bestes Haar und Make-up

Darkest Hour, Guardians of the Galaxy Vol. 2, Wonder

In dieser Kategorie gibt es zwei Besonderheiten. Zunächst existiert bereits eine Shortlist mit sieben Kandidaten, und des Weiteren werden nur drei Filme für Haar und Make-up nominiert. Nachdem der Oscar im letzten Jahr an den Qualitätsstreifen Suicide Squad ging, macht die Kategorie auch dieses Mal negative Schlagzeilen, aber bereits vorab: Favorit und Kritikerliebling The Shape of Water befindet sich nicht auf der Shortlist. Vielleicht wurde argumentiert, die Wasserkreatur sei mehr Kostüm als Haar und Make-up, für mich dennoch unverständlich. Darkest Hour ist gesetzt. Der erste Guardians of the Galaxy wurde 2014 für Haar und Make-up nominiert, weshalb ich es dem zweiten Teil ebenso zutraue. Um den dritten Slot streiten sich I, Tonya und Wonder. Ich gehe mit Letzterem, einem überraschenden Publikumshit mit den wunderbaren Julia Roberts und Jacob Tremblay in den Hauptrollen.

Bester Tonschnitt (Sound Editing)

Baby Driver, Blade Runner 2049, Dunkirk, The Shape of Water, Star Wars: The Last Jedi

Beste Ton (Sound Mixing)

Baby Driver, Blade Runner 2049, Dunkirk, The Shape of Water, Star Wars: The Last Jedi

In diesem Jahr ist die Wahrscheinlichkeit noch höher als in den vergangenen paar Jahren, dass die selben fünf Filme in beiden Tonkategorien auftauchen. Der Überraschungshit Baby Driver von Edgar Wright könnte hier seine einzigen Nominierungen holen, sollte es für den Filmschnitt nicht reichen. Auch Star Wars muss auf die Tonkategorien bauen.

Beste visuelle Effekte

Blade Runner 2049, Dunkirk, The Shape of Water, Star Wars: The Last Jedi, War of the Planet of the Apes

Wie auch für Haar und Make-up gibt es für die besten visuellen Effekte eine Shortlist, dieses Mal mit zehn Kandidaten. Ich bin recht zuversichtlich, dass ich mit meinen fünf Tipps richtigliege. Blade Runner 2049 und Dunkirk sind makellos und episch, The Last Jedi und War of the Planet of the Apes bringen zusätzliches Blockbuster-Flair, das diese Kategorie normalerweise ausmacht, und The Shape of Water könnte als Anwärter auf den Oscar für den besten Film mit ansprechenden visuellen Effekten in dieser Kategorie mitschwimmen. Wer hier gewinnt? Noch habe ich keine Ahnung, mein Herz sagt Blade Runner 2049!

Bester animierter Spielfilm

The Breadwinner, Coco, In This Corner of the World, The Lego Batman Movie, Loving Vincent

Disney Pixar hat es erneut geschafft: Coco gilt als haushoher Favorit und wird schwer zu besiegen sein. Loving Vincent und The Breadwinner beeindrucken und sind ebenfalls sehr wahrscheinlich dabei. Das Jahr 2017 war meiner Meinung nach kein sehr gutes für Animationsfilme. The Lego Batman Movie könnte das schwache Feld nutzen und das schaffen, was The Lego Movie (2014) nicht gelang: die erste Nominierung in der Animationskategorie für das Lego-Franchise einfangen.

Bester fremdsprachiger Film

Aus dem Nichts (Deutschland), Eine fantastische Frau (Chile), Foxtrot (Israel), Nelyubov (Loveless; Russland), The Square (Schweden)

Frankreichs BPM, lange Zeit einer der großen Favoriten, befindet sich nicht mehr auf der Shortlist von neun Kandidaten. Dadurch steigen die Chancen des deutschen Films Aus dem Nichts von Regisseur Fatih Akin auf eine Nominierung, der auch den (wenigbedeutenden) Golden Globe gewinnen konnte. Hauptdarstellerin Diane Kruger ist ein bekannter Name in Hollywood und damit ein hervorragendes Zugpferd. Sie konnte in Cannes für ihre Darstellung in Akins Film den Preis als beste Darstellerin einfahren. Der Thriller hat jedoch große Konkurrenz. Einzig Schwedens The Square scheint gesetzt zu sein (und sieht momentan nach dem Siegerfilm aus).

Bester Song

Evermore (Beauty and the Beast), How Does a Moment Last Forever (Beauty and the Beast), Mystery of Love (Call Me By Your Name), Remember Me (Coco), This Is Me (The Greatest Showman)

Diese Kategorie ist meistens für eine Überraschung gut, weshalb ich auf Nummer sichergehe und gleich zwei Songs aus der Disney-Realverfilmung Beauty and the Beast aufnehme. Einer wird jawohl dabei sein, oder? Dafür klammere ich Mudbound aus, vielleicht ein Fehler. Ansonsten könnte das Musical The Greatest Showman in dieser Kategorie seine einzige Nominierung holen, wenn es bei den Kostümen nicht reicht. Coco und Call Me By Your Name haben sehr gute Chancen. Wer “Mystery of Love” von Sufjan Stevens noch nicht kennt, hat etwas verpasst – und ein paar Tränen gespart.

Filme mit mehr als einer Nominierung:

The Shape of Water – 12

Dunkirk – 9

Blade Runner 2049 – 7

Call Me By Your Name – 7

Darkest Hour – 5

Get Out – 5

Phantom Thread – 5

Beauty and the Beast – 4

Lady Bird – 4

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri – 4

Baby Driver – 3

The Florida Project – 3

Mudbound – 3

Star Wars: The Last Jedi – 3

The Big Sick – 2

Coco – 2

The Disaster Artist – 2

The Greatest Showman – 2

The Post – 2

I, Tonya – 2

Unterschätze ich Three Billboards und The Florida Project? Überschätze ich The Shape of Water und Blade Runner 2049? Am 23. Januar erfahren wir, wie richtig ich liege!

Simon

Redakteur Moviefalcon.de, Film-, Kino-, Oscarenthusiast! Wenn nicht gerade unterwegs in einer weit entfernten Galaxis, dann sicherlich mit Mad Max auf der Fury Road oder zu Besuch im Grand Budapest Hotel.

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