Phil schaut “Star Wars: Die letzten Jedi” (2017)

Der Krieg der Sterne ist zurück. Zwei Jahre nachdem Das Erwachen der Macht eine neue Star Wars-Ära eingeleutet hat, kehren Rey, Kylo, Finn und Co zurück auf die große Leinwand. Regisseur Rian Johnson wählt dafür eine ungewöhnliche Richtung und geht ein hohes Risiko ein.

Phils Highlights

  • Mark Hamill als Luke Skywalker sowie Carrie Fisher als Leia
  • das Zusammenspiel von Daisy Ridley und Adam Driver
  • sämtliche Szenen auf dem Salzplaneten Crait
  • Rian Johnsons Mut

Worum es geht

Nach dem Sieg über die Starkiller Base ist der Widerstand geschwächt und die Position des Stützpunkts nicht länger geheim. Nur knapp können die verbliebenen Rebellen der ersten Ordnung entkommen, doch die Zeit arbeitet gegen sie. Auf dem weit entfernten Planeten Ahch-To läuft Reys Zusammentreffen mit Luke Skywalker deutlich anders als erwartet. Kann sie Luke rechtzeitig zur Rückkehr überzeugen, um den Widerstand zu retten?

Phils Kritik

Nach langem Warten stand der Dezember in diesem Jahr wieder ganz im Zeichen von Star Wars. Das wohl bekannteste Franchise dieses Planeten ist mit Die letzten Jedi zurück in den Kinos. Während J.J. Abrams in The Force Awakens (2015) überzeugend neue Charaktere einführte, viele Fragen aufwarf und in erster Linie den Fans gefallen wollte, beschreitet Rian Johnson andere Wege. Sein Film behandelt Motive, die wir in dieser Form noch nicht bei Star Wars gesehen haben, und nimmt keinerlei Rücksicht auf die Erwartungen der Fans. Unser Moviefalcon-Team hat es geschlossen in die Mitternachtspremiere geschafft und ich möchte euch meine Gedanken zum Film nicht vorenthalten.

Die letzten Jedi setzt unmittelbar nach Das Erwachen der Macht ein und führt die Handlung ohne große Unterbrechungen fort. Die Neuzugänge Daisy Ridley, John Boyega und Oscar Isaac sind natürlich ebenso wieder mit an Bord wie Adam Driver und Domhnall Gleeson. Besonders überzeugen konnten mich diesmal Daisy Ridley als Rey und Adam Driver als Kylo Ren bzw. Ben Solo. Die beiden haben in dem Film eine besondere Beziehung zueinander und stellen diese sehr glaubhaft dar. Mit Kylo Ren ist es Johnson zudem gelungen, den wohl vielschichtigsten Bösewicht seit Darth Vader zu erschaffen, der von Adam Driver hervorragend verkörpert wird.

Wieder mit dabei sind auch Mark Hamill in seiner Paraderolle des Luke Skywalker sowie Carrie Fisher, die leider zum letzten Mal die Rolle der Prinzessin Leia spielt. Dabei kommt Luke nun nach zwei Jahren des Wartens auch endlich zu Wort, doch die Ereignisse entwickeln sich anders als erwartet. Hamill liefert seine wohl beste Performance des berühmten Jedi ab und stellt damit sein Können eindrucksvoll unter Beweis. Auch unsere ewige Prinzessin Carrie Fisher spielt sich ein letztes Mal in die Herzen der Zuschauer und setzt sich damit ein Denkmal. Wir werden sie in der Star Wars-Familie schmerzlich vermissen.

Visuell lässt der Film genau wie sein Vorgänger keine Wünsche offen. Erneut setzt das Team auf viele echte Kulissen für einen sehr authentischen Look. Die Raumschlachten sehen einfach fantastisch aus und die Lichtschwertkämpfe wurden perfekt choreographiert. Mein Highlight war jedoch die Mineralwelt Crait, die dank des roten Staubs und der abgefahrenen Kristall-Füchse ein echter Hingucker ist.

Die Story des Films gefällt mir besser als noch bei Episode 7 und hält einige überraschende Wendungen parat. Rian Johnson legt den Fokus auf die Charaktere und lässt ihre Entwicklung die Geschichte vorantreiben. Dabei schreckt er nicht vor unpopulären Entscheidungen zurück. Einzig beim Subplot um Finn wäre noch etwas mehr drin gewesen, gleichzeitig stellt er uns aber eine weitere spannende Seite der Galaxie vor.

Während die meisten Star Wars Filme sich auf die Erfolge ihrer Helden konzentrieren, thematisiert Regisseur Rian Johnson eine weniger beliebte Seite: das Scheitern. Er zeigt uns unsere Helden gebrochen und unfähig die hohen Erwartungen an sie zu erfüllen. Zusätzlich stellt er auch noch ihr Vertrauen ineinander auf die Probe. Doch so sehr es mich auch schmerzt meine Helden so zu sehen, Johnson liegt hiermit goldrichtig. Selten waren die Charaktere in einem Star Wars-Film so menschlich und nahbar, denn Versagen ist nun mal menschlich und der wohl wichtigste Lehrer.

Rian Johnsons Neuausrichtung des riesigen Franchises stößt nicht bei allen Fans auf Zuspruch. Selten wurde ein Star Wars Film wohl so kontrovers diskutiert wie Die letzten Jedi. Denn während die Kritiker den Film durchweg positiv bewerteten, zeigten sich viele Fans enttäuscht von der Entwicklung bestimmter Charaktere. Wieder einmal zeichnet sich ab, dass es unmöglich ist, die riesige Star Wars Fan Gemeinde zufrieden zu stellen, dafür sind es mittlerweile einfach zu viele verschiedene Zielgruppen und Generationen. Unbestreitbar ist jedoch, dass Rian Johnson sehr viel Mut bewiesen hat mit diesem in vielerlei Hinsicht unkonventionellen Star Wars Film. Wer hätte gedacht, dass Lucasfilm ihm in der Saga so viele kreative Freiheiten lässt.

Für mich persönlich stellt dieser Film eine neue Hoffnung für das Star Wars-Franchise dar, besonders wenn man im Hinterkopf behält, dass Rian Johnson mit der Entwicklung einer neuen Trilogie beauftragt wurde. Werden ihm dabei genügend Freiheiten gelassen, könnte uns etwas ganz Großes bevorstehen. Aufregende Zeiten es sind.

Doch kehren wir zurück in die Gegenwart. Mit Die letzten Jedi ist Rian Johnson meiner Meinung nach ein ganz großer Wurf gelungen. Star Wars fühlt sich neu und erfrischend anders an, denn der Film konzentriert sich mehr auf die Charaktere und ihre Entwicklung. Die Story ist spannend, emotional, und hält einige unerwartete Twists bereit. Auch die Darsteller präsentieren sich in Bestform und visuell ist der Film natürlich wieder auf höchstem Niveau. Kritisieren könnte man den Subplot um Finn, das fällt für mich bei all den positiven Dingen aber kaum ins Gewicht. Diesen Film muss man einfach auf der großen Leinwand gesehen haben!

6.5 von 7 Falken

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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