Phil schaut “Hidden Figures” (2016)

Hidden Figures konnte mit drei Nominierungen bei der letzten Oscar Verleihung bereits meine Aufmerksamkeit erregen. Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, was den Film sehr spannend macht. Die Thematik über Rassentrennung ist leider auch heute noch wichtig. Hidden Figures ist definitiv ein Film, den man gesehen haben sollte.

Phils Highlights

  • die drei sehr starken Hauptdarstellerinnen Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe
  • das spannende Setting in den 50er Jahren während des Wettlaufs ins All
  • die realitätsnahe Umsetzung

Worum es geht

Der Film Hidden Figures erzählt die Geschichte von drei farbigen Frauen, die als “Computer” bei der NASA arbeiten, also für die Berechnungen zuständig sind. Alle träumen davon die Karriereleiter zu erklimmen und ihre Träume zu verwirklichen. Doch in der Realität der 50er Jahre scheint das nicht möglich zu sein, denn Farbige werden als minderwertig betrachtet und soweit möglich von der weißen Bevölkerung separiert. Den drei Frauen bleibt nichts anderes übrig, als für die Erreichung ihrer Ziele zu kämpfen.

Phils Kritik

Ich kann euch nicht genau sagen woran es liegt, aber Filme, die auf wahren Begebenheiten beruhen, üben eine besondere Faszination auf mich aus. Sei es der grandiose 12 Years a Slave (2013) oder auch The Imitation Game (2014). Dass diese Geschichten tatsächlich mehr oder weniger so passiert sind, macht es für mich viel spannender als bei einer fiktiven Story. Dabei nehme ich die Änderungen aus Gründen der Dramaturgie in Kauf, solange es nicht völlig an der Wahrheit vorbei geht, wie bei Boston (2016). Hidden Figures handelt von farbigen Frauen in den 50ern, die in einem bis heute von Männern beherrschten Berufsfeld wildern und so manchen ihrer weißen männlichen Kollegen blass aussehen lassen. Dass das dann auch noch mit der NASA und dem Wettrennen um die Vorherrschaft im All zu tun hat, macht es für mich umso interessanter. Trotz all dieser Argumente habe ich es nicht geschafft mir den Film im Kino anzuschauen. Diesen Fehler habe ich aber nun korrigiert.

Hidden Figures beginnt schon mit einem wunderbaren Einstieg, der diese drei wundervollen Frauen zeigt, die die existierenden gesellschaftlichen Grenzen geschickt für ihre Zwecke ausnutzen. Diese Methode zieht sich natürlich weiter durch den Film, doch nicht jeder ist so einfach zu manipulieren wie ein Polizist. Die besten Wissenschaftler des Landes sind da schon ein anderes Kaliber. Unheimlich in den Bann gezogen hat mich das Thema, das gänzlich ohne Spezialeffekte, CGI oder Explosionen auskommt. Denn auch mit komplexer Mathematik kann man sein Vaterland im Wettlauf gegen die Russen unterstützen. Garniert mit Originalaufnahmen aus den 50er Jahren wirkt der Film zudem sehr authentisch.

Bei den Darstellern fährt Hidden Figures richtig auf, denn neben den drei Protagonistinnen Taraji P. Henson als Katherine Johnson, Octavia Spencer als Dorothy Vaughan und Janelle Monáe als Mary Jackson, sehen wir auch Jim Parsons als leitenden Mathematiker Paul Stafford, Kevin Costner als NASA Direktor Al Harrison und Kirsten Dunst als Personalchefin Vivian Mitchell. In einer kleinen Nebenrolle begegnen wir sogar dem frisch gebackenen Oscar Preisträger Mahershala Ali (Bester Nebendarsteller für Moonlight). Das hat mich durch die Bank überzeugt, vor allem Octavia Spencer ist einfach wunderbar und spielt ihre Rolle mit viel Hingabe. Jim Parsons liefert ebenfalls eine gute Performance ab, leider kann ich ihn nur schwer von seiner Paraderolle des Sheldon Cooper trennen.

Den Flair der 50er fängt der Film mittels der passenden Autos, Kostüme und Häuser wunderbar ein. Die originalen Aufnahmen tun ihr Übriges, um das Publikum in eine andere Zeit zu versetzen. Doch obwohl der Film sehr unterhaltsam ist, werden unheimlich wichtige Themen bearbeitet. Mir wurde dabei einmal mehr vor Augen geführt, wie schlimm die Rassentrennung vor gerade einmal 70 Jahren noch war. Das ist eine Sache, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Dabei haben Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson nicht nur der Raumfahrt einen großen Dienst erwiesen, sondern auch der heutigen Gesellschaft. Ohne ihren mutigen Einsatz und den vieler weiterer Menschen würden diese Grenzen wahrscheinlich noch heute existieren. Und es gibt weiterhin viel zu tun, um wirklich überall auf der Welt die Rassendiskriminierung zu beenden.

Insgesamt ist Hidden Figures ein wundervoller Film, der sich mit einem wichtigen Thema beschäftigt und ihr solltet ihn unbedingt anschauen. Die Mischung aus Spannung, Intensität, Witz, Ernsthaftigkeit und amerikanischer Geschichte ist überaus gelungen. Die Darsteller spielen ihre Rollen zudem sehr überzeugend und harmonieren hervorragend miteinander. Kritisieren könnte ich, dass die Geschichte nur wenig komplex ist, sehr vorhersehbar verläuft und kaum Überraschungen bereit hält. Auch die Charaktere haben wenig Tiefe und entwickeln sich kaum weiter. Das Endergebnis ist aber so gelungen, dass diese Punkte für mich akzeptabel sind. Außerdem hat es die Geschichte verdient, erzählt zu werden, und dem Film gelingt ein guter Spagat zwischen Unterhaltung und Würdigung.

Phil

Verrückt nach Film und Serien, begeisterter Blu-ray Sammler und immer auf der Jagd nach dem verlorenen Schatz.

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