Dies ist ein Review der fünften Folge der aktuellen siebten Staffel der HBO-Erfolgsserie Game of Thrones (2017). Spoilerwarnung! Vera diskutiert im Folgenden Handlung, Charaktere, Hochzeiten, Tode, … eben alles, was zu Game of Thrones dazu gehört. Wenn Du Eastwatch noch nicht gesehen hast, dann raten wir vom Weiterlesen ab.
Was passiert in Westeros
Folge 5 bietet uns viele Handlungsstränge und Ortswechsel. Daenerys stellt die Überlebenden der Lannister-Armee vor die Wahl: Sie beugen das Knie oder sterben. Wer sich für Letzteres entscheidet, wird von Drogon höchstpersönlich kross gebraten. Jamie rettet sich mit (und dank) Bronn an Land. Beide sind abgeschnitten vom Rest der Armee und sehen nur noch die großen Rauchschwaden in der Ferne, die an die vergangene Schlacht erinnern. Zurück in Königsmund hat Cersei Neuigkeiten für Jamie und es kommt zu einem Treffen zwischen ihm und Tyrion in den Kellergemächern des Schlosses. Währenddessen trifft Sir Davos auf ein fast vergessenes Gesicht: Gendry, den unehelichen Sohn von Robert Baratheon. Sam versucht weiterhin (erfolglos) die Erzmaester von der Existenz der Weißen Wanderer zu überzeugen. Frustriert packt er mit Goldy seine Sachen und lässt die Zitadelle hinter sich. Jon fasst auf Drachenstein den Plan, hinter die Mauer zu gehen, um einen Untoten zu finden und gefangen zu nehmen, und Cersei so von der akuten und immer näher kommenden Bedrohung zu überzeugen. Er zieht mit Sir Davos, Gendry und dem wiedergekehrten Jorah Mormont nach Ostwacht und trifft dort Tormund, der drei uns ebenfalls bekannte Charaktere gefangen hält: den Bluthund, Beric Dondarrion und Thoros von Myr. Zusammen machen sich alle auf Richtung Norden.
Was Vera (nicht) gefallen hat
In dieser Folge ist wirklich so einiges passiert, da weiß man ja gar nicht wo man anfangen soll. Beginnen wir mit Daenerys: Widersprüchlichkeit steht bei ihr gerade ganz hoch im Kurs. Dem Überbleibsel der Lannister-Armee zu sagen, dass man nicht gekommen ist, um zu morden, nachdem man die Hälfte der Soldaten in Flammen hat aufgehen lassen, benötigt schon Selbstvertrauen. Dann aber auch noch die Überlebenden vor die Wahl zwischen Treue oder Tod zu stellen? So sehr ich Daenerys auch ins Herz geschlossen habe, das erinnert doch stark an eine Schreckensherrschaft: Wer nicht kuscht, stirbt. Simpel, aber effektiv. Die Armee beugt das Knie, nachdem Daenerys ein (tödliches) Exempel an Randyll und Dickon Tarly statuiert hat. Bewegt hat mich jedoch sehr die Szene, als Daenerys auf Drogon zurück nach Drachenstein fliegt, wo Jon bereits auf sie wartet. Erst zaghaft, dann mit Mut streckt er die Hand aus und streichelt den Drachen. Der lässt es sich gefallen! Er scheint das Targaryenblut zu schnuppern. Die Sprengerin der Ketten ist beeindruckt.
Jamie steckt derweil die verlorene Schlacht noch in den Knochen. Bronn arrangiert ein geheimes Treffen mit Tyrion, welcher Jamie von dem Plan “Fangen-wir-einen-Untoten-und-zeigen-ihn-Cersei” überzeugen will. Auch wenn die Stimmung zwischen den beiden alles andere als entspannt ist, habe ich doch noch brüderliche Gefühle bemerkt. Trotz der schwierigen Vergangenheit ist die Beziehung zwischen den beiden für mich ehrlicher als die Jamie-Cersei-Kombination. Als Jamie seiner Schwester vom Treffen mit Tyrion erzählt, weiß diese bereits Bescheid. Sie scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Außerdem hat sie brisante Neuigkeiten für ihn: Sie ist schwanger und will sogar zugeben, dass Jamie der Vater des Kindes ist! Dieser Frau ist noch abgebrühter als früher. (PS: Ich hoffe sie macht bald mal wieder etwas anderes als in ihrem Zimmer herumzusitzen und Leute zurechtzuweisen, oder auf eine gemalte Landkarte zu starren – und Leute zurechtzuweisen!)
Eine freudige Überraschung liefert uns Sir Davos. Als er Tyrion nach Königsmund begleitet, macht er Gendry ausfindig, den unehelichen Sohn von Robert Baratheon. Er lebt wirklich noch! Ich dachte ja, er rudert weiter vor sich hin. Sir Davos dachte das wohl auch. Gendry entschließt sich Königsmund den Rücken zu kehren und mit nach Drachenstein zu kommen. Dort trifft er Jon Snow mit dem die Chemie sofort stimmt. Schließlich waren ihre (vermeintlichen) Väter auch Best Buddies! Ich fand die Szene herzerwärmend und die Rückkehr von Gendry stimmig inszeniert.
Die größte Enthüllung aber liefert uns Goldy. Während Sam Abschriften anfertigt, gefrustet von seiner sinnlosen und zeitintensiven Arbeit, liest Goldy ihm eine äußert brisante Information aus einem der vielen Bücher vor. Und er hört nicht zu! Dank ihr wissen wir jetzt, dass Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark offiziell verheiratet waren, als Jon auf die Welt kam, da Rhaegar seine vorherige Ehe annulieren ließ. Das bedeutet, dass Jon kein Bastard ist, sondern rechtmäßiger Erbe des Eisernen Throns. Wenn das Daenerys erfährt… Bleibt abzuwarten, wann diese brisante Information die Runde macht.
Veras Lieblingsfigur der aktuellen Folge
… ist Jon Snow (Kit Harington)! Eindeutig! Für ihn war es eine gute Woche. Drachen gestreichelt, neue Kumpel links und rechts. Läuft doch perfekt. Ich finde es immer bewundernswert, wie sehr er für seine Sache eintritt und trotzdem bescheiden erscheint. Für ihn steht die Bekämpfung der Armee der Untoten an erster Stelle, nicht der Eiserne Thron. So sehr er auch in den Krieg verstrickt ist: Er vergisst nie seine wahre Mission. Außerdem scheint das Band zwischen ihm und Daenerys endlich eine Stabilität gefunden zu haben, mit der sich arbeiten lässt. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Jetzt ist er erstmal mit seinem Suicide Squad hinter der Mauer unterwegs.
… und wen Vera hinter die Mauer verbannen würde
Cersei und Littlefinger liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aber Littlefinger (Aiden Gillen) gewinnt haarscharf. Er macht das Verhältnis zwischen Arya und Sansa noch komplizierter und angespannter als es ohnehin schon ist. Außerdem nervt mich, wie er immer so geheimnisvoll durch die Gänge schleicht, Leute beobachtet und dabei ein Gesicht macht, das man einfach nicht durchleuchten kann. Wir haben es verstanden: Du führst nichts Gutes im Schilde! Man muss ihm und Arya jedoch lassen, dass sie sich sehr gut gegenseitig verstohlen aus dunklen Ecken beobachten können.
Diese Folge hatte einiges zu bieten: alte Gesichter, brisante neue Informationen und blonde Königinnen, deren moralischer Kompass etwas verschoben zu sein scheint. Es war eine Folge mit viel Input und hohem Tempo (besonders für Sir Davos: drei Ortswechsel in einer Folge, wow). Wenn es auch diesmal keine Schlacht gab, war es deswegen nicht weniger spannend. Für den Ausgang des Krieges ist trotz Daenerys offenkundiger Überlegenheit doch irgendwie noch alles offen. Es bleibt dramatisch. Mal schauen, was Jon, Gendry und Co. hinter der Mauer erwartet. Das könnte das Kartenhaus nämlich nochmal komplett umwerfen.
6.5 von 7 Falken
Nächste Woche geht es mit der Folge Beyond the Wall weiter. Das Review findet ihr natürlich wieder bei uns. Ob ihr die Preview schauen wollt, bleibt euch überlassen.
Weitere Moviefalcon.de-Reviews unserer aktuellen GoT-Serie findest Du hier: Game of Thrones, Staffel 7
3 Gedanken zu „“Game of Thrones” 7: Vera schaut Folge 5“