Auch ich bin zurück aus der Sommerpause und habe mir für euch Money Monster vorgeknöpft. Mit George Clooney und Julia Roberts kann der Finanzthriller von Jodie Foster groß auftrumpfen, aber ist die Story auch gut?
Phils Highlights
- starke Besetzung mit George Clooney, Julia Roberts und Jack O’Connell
- durchaus interessante Story
Worum es geht
Lee Gates (George Clooney) ist Moderator der beliebten Show “Money Monster”, die sich mit dem amerikanischen Finanzmarkt auseinandersetzt. Doch seine Empfehlung der IBIS-Aktien als todsichere Anlage wird ihm zum Verhängnis. Denn als diese aus unbekannten Gründen an der Börse abstürzen, sucht ein wütender Investor (Jack O’Connell) seine Show auf und nimmt ihn, seine Produzentin Patty Fenn (Julia Roberts) und den Rest der Crew als Geiseln. Lee und sein Team müssen so schnell wie möglich herausfinden was passiert ist, um am Leben zu bleiben.
Phils Kritik
Nachdem ich es nicht geschafft habe, mir Money Monster im Kino anzuschauen, war es nun endlich soweit. Mit George Clooney und Julia Roberts übernehmen zwei Hollywood-Größen die Hauptrollen. Der erste Trailer sah bereits spannend aus und machte Lust auf den Finanzthriller mit ein bisschen mehr Action. Die Regie führte Jodie Foster, die zuletzt für eine Folge House of Cards im Regiestuhl Platz nahm.
Wie oben bereits angemerkt hat mir die Besetzung sehr viel Spaß gemacht. George Clooney und Julia Roberts liefern wie üblich eine sehr gute Performance ab. Die Rollen passen aber auch einfach gut: Clooney als selbstüberzeugter Entertainer und Roberts als Regisseurin der Show, die alles unter Kontrolle behält. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander. Ebenfalls nennen möchte ich Jack O’Connell, der in diesem Fall den Angreifer spielt. Auch er liefert eine gute Performance, die zwischen Verzweiflung und Wahnsinn schwankt. Für die Gags ist hingegen Christopher Denham als Showproduzent Ron Sprecher zuständig, der mal als Produkttester und mal als Außenkorrespondent einspringen muss.
Kommen wir zur Story. Erwartet habe ich nach dem Trailer einen Finanzthriller mit etwas mehr Action als, zum Beispiel, bei The Big Short (2015). Im Gegenzug hatte ich mir auch bereits gedacht, dass darunter die Komplexität der Story leiden könnte. Würde ich nun sagen, der Film habe meine Erwartungen voll erfüllt, würde ich es mir etwas zu einfach machen. Natürlich gibt es mehr Action, die Spannung war aber bei The Big Short mindestens genauso hoch. Die Komplexität der Story hat hingegen mehr gelitten als erwartet, mitdenken muss der Zuschauer nur an den wenigsten Stellen. So ist der Auslöser der ganzen Problematik ein Computerfehler, bei dem eine große Summe Geld verbrannt wurde. Den ganzen Film über wird dies zum großen Geheimnis gemacht, die Auflösung ist jedoch fürchterlich unspektakulär. Noch dazu geht man überhaupt nicht im Detail darauf ein und so bleibt ein fader Beigeschmack, auch wenn man dem Film für sein Ende Respekt zollen muss. An einigen Stellen ist nämlich eine hervorragende Kritik an unserer schnelllebigen und sensationsgeilen Gesellschaft enthalten. Ganz stimmig wirkt die Story aber leider nicht. Manchmal scheint es so, als wären alle Charaktere unwahrscheinlich aufrichtige und altruistische Menschen. Hier hätte ich mir etwas mehr Realität gewünscht, so auch beim Täter: Man kann sein Motiv zwar nachvollziehen, aber seine Handlungen nicht unbedingt verstehen.
Dem Vergleich mit The Big Short kann der Film selbstverständlich nicht standhalten, aber das wäre auch sehr überraschend gewesen. Stattdessen bekommt man hier einen soliden Thriller geboten, der zwar in der Finanzwelt angesiedelt ist, aber nicht allzu tief in diese eintaucht. Visuell kann man dem Film hingegen keine Vorwürfe machen. Der Großteil des Films spielt im Studio der “Money Monster” Show und ist spannend umgesetzt. Ich bin ein großer Fan davon, wenn ein engerer Ort ausgiebig in Szene gesetzt wird, wie zum Beispiel bei Room oder Non-Stop. Auch die Außenaufnahmen mit der Schulterkamera sind sehr authentisch geworden. Eine leichte Portion Humor darf bei so einem Film natürlich ebenfalls nicht fehlen. Hier enttäuschen uns Jodie Foster und die drei Drehbuchautoren Alan Di Fiore, Jim Kouf und Jamie Linden auch nicht.
Insgesamt hat mich Money Monster durchaus unterhalten. Leider bleibt der Film jedoch weit unter seinen Möglichkeiten zurück. Mit etwas mehr Erzähltiefe und etwas realistischeren Charakteren wäre deutlich mehr drin gewesen. So ist es leider nicht viel mehr als ein durchschnittlicher Film, der bald wieder vergessen ist. Dank der tollen Schauspieler und einer guten Umsetzung war er mir aber trotzdem die Sichtung wert.